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7. Mai 2016

Der Växjö-See (Växjösjön) zu Füssen von Växjö

Der Växjö-See ist einer der vier größeren Seen, die direkt an die Stadt angrenzen oder, wie im Fall des Växjösjön, sogar im Zentrum Växjös zu finden sind. Der See ist knapp 0,8 Quadratkilometer groß, bis zu sechs Meter tief und, auf Grund seiner Lage, der wichtigste See der Stadt, auch wenn hier große Badeplätze fehlen und selbst Kajakfahrer relativ selten zu sehen sind, da der touristische See Växjös, der Helgasjön, im Norden der Stadt zu finden ist.

Foto: Herbert Kårlin

Dennoch ist der Växjö-See auch touristisch von großem Interesse, denn um den See führt ein etwa 4,5 Kilometer langer Weg, der für Fahrradfahrer, Fußgänger, Jogger und Benutzer von Inlineskates geschaffen wurde und der zudem keinerlei Steigungen aufweist, also für jeden Besucher Växjös gedacht ist. Entlang dieser Strecke findet man auch Grillplätze, Pflanzungen, einen kleineren Sandstrand mit Badestelle und man trifft auf zahlreiche Angler, die wissen, an welcher Stelle Fische am besten beißen, wobei man beim Probefischen bisher zehn verschiedene Arten an Land ziehen konnte und sich auch die ersten Krebse zeigten, die allerdings mit der normalen Angelkarte nicht an Land geholt werden dürfen.

Seit dem Jahre 2008 entwickelt sich die Runde um den Växjö-See auch mehr und mehr zu einer Kunststrecke, da die Stadt versucht den bisher fünf Kunstwerken am und im See jedes Jahr ein weiteres Kunstwerk hinzuzufügen. Wer sich allerdings weder für Kunst noch für eine Runde um den Växjösjön interessiert, kann natürlich auch einfach in einem der Cafés am Rande des Sees Platz nehmen und bei einer Tasse Kaffee die Aussicht genießen.

Eine weitere Besonderheit des Växjö-Sees ist die Anlage des Stadtparks, der rund um den See führt und den Wanderer oder Radfahrer zu sehr unterschiedlichen Biotopen führt, wobei die Stadt Växjö an 20 Stellen auch Informationen zu den jeweiligen Biotopen anbrachte, die vom Feuchtgebiet über landwirtschaftliche Flächen bis zum Wald reichen und damit einen Eindruck bieten wie die Umgebung Växjös in der Vergangenheit aussah und von der biologischen Vielfalt am Växjösjön erzählen.

Entlang des Växjö-Sees kann der Besucher der Stadt auch einige andere Entdeckungen machen, denn hier findet man den Abenteuerspielplatz Strandbjörket, den Kinder kaum noch verlassen wollen, und auf der gegenüberliegenden Seite des Sees liegt das Abenteuerbad Aqua Mera, das die gesamte Familie einen ganzen Nachmittag beschäftigen kann. Dem zentralen Växjö gegenüber liegt das Gebäude des Forstkonzerns Södra, das 50.000 Forstbesitzer des südlichen Schweden vereint und an die Bedeutung der Forstwirtschaft im Småland erinnert.

Die Gärtner der Stadt Växjö schaffen auch jedes Jahr ein Milieu für Pflanzenliebhaber und Botaniker entlang der Strecke um den Växjösjön, denn Blumenrabatte, eine thematische Kaktuspflanzung und exotische Gewächse finden hier jedes Jahr einen Sommerplatz, und leisten daher einen Beitrag zum Ruf Växjös, der vielleicht grünsten Stadt Schwedens.
Copyright: Herbert Kårlin

3. Mai 2016

Der Linné-Park (Linnéparken) in Växjö

Auch wenn man den Namen Linné in Zusammenhang mit einem Park, einer Grünanlage oder auch einer Straße oder eines Schulgebäudes in fast allen Städten Schwedens findet, so hat Carl von Linné für Växjö eine besondere Bedeutung und der Linné-Park hat seinen Namen nicht nur auf Grund der Bepflanzung erhalten, sondern auch, weil man im Linnéparken noch heute das im Jahre 1715 erbaute Karolinerhaus findet, das ursprünglich das Gymnasium war in dem 1716 die Laufbahn des bekanntesten schwedischen Botanikers seinen Anfang nahm.

Foto: Herbert Kårlin

Zu dieser Zeit gab es natürlich noch keinen Linné-Park, denn dieser entstand erst Ende des 19. Jahrhunderts, sondern es handelte sich um ein Gebiet auf dem man Kohl anbaute, der Rest war Wiese und Wasser, denn der Växjösjön (Växjö-See) reichte noch weit in den Park hinein und wurde erst über 100 Jahre später mehr und mehr aufgefüllt um einigen kleinen Gebäuden Platz zu machen.

Genau genommen ist der Linné-Park, wie auch Strandbjörket, der größte Kinderspielplatz der Stadt, Teil des Stadtparks, auch wenn es sich optisch um drei Gebiete handelt, die lediglich mehr oder weniger aneinander anschließen. Während jedoch der dominante Stadtpark als solches entlang des Växjösjön liegt, findet man den Linnéparken direkt neben der Domkirche, dem Wahrzeichen Växjös.

Der Linné-Park in Växjö kann heute in drei Teile eingeteilt werden, den sogenannten Kirchenraum, den strikt angelegten englischen Garten und den offenen Teil mit Rasen, Wasserflächen und einem Spielplatz, der in den 50er Jahren angelegt wurde. Theoretisch könnte man einen Park mit dieser Einteilung auch in anderen Städten Schwedens finden, aber der Name Linnéparken verpflichtet natürlich, weshalb im Linné-Park auch alle 24 Pflanzenklassen Linnés vertreten sind und auf die Entdeckung durch den Besucher warten.

Wer den Linné-Park in Växjö im Sommer besucht, findet hier auch regelmäßig ein Kaktusarrangement, das jedes Jahr ändert und ein neues Thema hat. Auch wenn diese Kaktusanordnung nicht ganz so alt ist wie jene in Norrköping, so geht sie dennoch bis zum Jahre 1925 zurück, als der Gärtnermeister Carl Hjelmberg hier das erste Mal eine thematische Kaktusanlage schuf.

Auch eine andere Tradition Schwedens kann man im Sommer im Linnéparken Växjös finden, denn hier findet auch der sommerliche Allsång statt bei dem nicht die großen Sänger und Sängerinnen die Hauptrolle einnehmen, sondern die Bürger Växjös und all jene, die gerne in der Gemeinschaft singen, ihrer Freude Ausdruck geben. Auf der kleinen Bühne in einer Ecke des Linné-Parks werden allerdings auch etwas bekanntere Künstler eingeladen, die umgeben von einer Blumenpracht, bei leise hinplätscherndem Wasser und unter den Kronen der gigantischen Bäume das Publikum erfreuen.
Copyright: Herbert Kårlin

1. Mai 2016

Die Domkyrkan (Dom, Kathedrale) in Växjö

Der Dom (Domkyrkan) von Växjö ist mit seinen 63 Metern hohen Türmen das höchste Gebäude der Stadt und gilt als das Wahrzeichen Växjös. Der heutige Ziegelbau hat seine Wurzeln bereits im frühen Mittelalter und wird seit dieser Zeit mit der Legende des Heiligen Sigfrid verbunden, auch wenn sein Heiligenschrein im Rahmen der Reformation zu Beginn des 17. Jahrhunderts im Auftrag des damaligen Bischofs zerstört wurde. Allerdings brannte diese erste Kirche im Jahre 1276 nahezu vollständig ab und wurde anschließend von einer größeren Kirche ersetzt, die wiederum 1570 bei einem dänischen Überfall vom Feuer zerstört wurde. Diese Kirche wurde weitgehend wieder aufgebaut, und brannte 1740 erneut. Auch nach diesen Zerstörungen wurde die Domkirche in Växjö an der gleichen Stelle wieder aufgebaut.

Foto: Herbert Kårlin

Das heutige Aussehen erhielt der Dom in Växjö jedoch erst zwischen 1849 und 1852, als der Priester und Architekt Carl Georg Brunius den Auftrag erhielt die Kirche umzubauen, wobei die meisten Elemente der vorhergehende Domkirche verschwanden. Zur gleichen Zeit wurden auch Teile des Växjösjön aufgefüllt, so dass sich die Kirche weiter vom Ufer entfernte und sich die Umgebung in den Linné-Park verwandeln konnte. Bei späteren Restaurationen wurden nur noch wenige äußere Elemente der Kathedrale verändert, auch wenn sich das Innere der Domkyrkan dabei sehr modernisierte und seinen Charakter veränderte. Auch der Runenstein, den man heute auf der Rückseite der Kirche findet, wurde um diese Zeit aus der Kirchenmauer gebrochen, da es nicht mehr bedeutend schien damit zu zeigen dass die christlichen Götter den nordischen Gottheiten überlegen seien.

Wenn man die Domkirche betritt, so wird man unmittelbar vom modernen Stempel, den man hier vorfindet, gefangen genommen. Alle bedeutenden Elemente der Einrichtung gehen auf zwei jüngere Restaurationen zurück, denn die Glasmalereien, der Altar, die Kanzel und das Taufbecken reichen nur bis zur Renovierung zwischen 1958 und 1960 zurück, wobei der Altar, die Kanzel und das Taufbecken vom tschechisch-schwedischen Glaskünstler und Bühnenbildner Jan Brazda geschaffen wurden.

Als größte Sehenswürdigkeit des Doms in Växjö gilt heute vor allem der Altarschrank Fiat Lux (Von der Dunkelheit zum Licht), der unter den Händen des schwedischen Glaskünstler Bertil Vallien entstand und erst 2002 eingeweiht wurde, einige Jahre nach der bisher letzten Restauration der Domkyrkan. Die ursprüngliche Altartafel aus dem Jahre 1740 des Künstlers Georg Engelhard Schröder findet man heute im nördlichen Seitenschiff, eines der wenigen Elemente, die noch einen Eindruck der früheren Kirche vermitteln können.

Diese zahlreichen Veränderungen der Kathedrale in Växjö führten natürlich auch zu zahlreichen Stilbrüchen, die von vielen als chaotische Architektur betrachtet wird, sowohl in der Einrichtung der Kirche als auch der Bau als solches. So uneinig man sich auch über den Stil des Doms in Växjö ist, gerade diese Stilbrüche machen ihn zu einem einzigartigen Bauwerk Schwedens, das bei jedem Besucher einen starken Eindruck hinterlässt.

Copyright: Herbert Kårlin