5. März 2016

Die Residenz (Residenset) in Malmö

Bevor man den Stora Torget Richtung Sankt Petri Kirche verlässt, sollte man noch ein weiteres Gebäude etwas genauer betrachten, die Residenz (Residenset), die Wohnung und die Empfangsräume des Regierungspräsidenten Schonens (Skåne), die im Grunde aus zwei Gebäuden des 16. Jahrhunderts zusammengesetzt wurde, dem Kungshuset (Königshaus) und dem Gyllenpalmska huset.

Foto: Herbert Kårlin

Die Bestimmung des Gebäudes geht auf den Frieden von Roskilde zurück, denn als die Dänen Schonen aufgeben mussten, quartierte sich in der Residenz der schwedische Generalgouverneur Gustaf Otto Stenbock ein, indem er den Besitzer einfach auf die Straße setzte. Die beiden einzeln stehenden Häuser wurden 1728 zusammengebaut und das Gebäude war ab diesem Zeitpunkt für den Regierungspräsidenten bestimmt, den höchsten Beamten Schonens, daher auch der Name Residenset.

Wie bereits beim nahen Rathaus, so entstand die Fassade der Residenz erst wesentlich später, nämlich im Jahre 1849 bei größeren Umbauten, mit denen der Architekt Fredrik Wilhelm Scholander betraut war. Der Architekt versuchte dabei dem Gebäude den Aspekt eines Hauses des 16. Jahrhunderts zu verleihen, was ihm relativ gut gelang, wenn auch nicht vollständig.

Im Jahre 1806 wohnte in diesem Haus Gustav IV. Adolf, als er Malmö zur dauerhaften Hauptstadt Schwedens machen wollte, was jedoch ein Traum bleiben sollte, da er wenige Jahre später vom Thron vertrieben wurde. Auch Oscar I. wohnte hier drei Monate lang und selbst ein König sollte in der Residenz sterben, denn drei Tage nachdem der schwer kranke König Karl XV. sich in der Residenset einquartiert hatte, starb er in diesem Haus.

Copyright: Herbert Kårlin

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